UNZÄHLIGE GESCHICHTEN WURDEN GESCHRIEBEN
Ostergarten Geschichten
Überwältigt und zutiefst dankbar dürfen wir auf all das, was im und um den Ostergarten herum geschehen ist, zurückschauen. Es war ein mutiges Grossprojekt, welches wir Anfang des Jahres in Angriff genommen haben. Die Anspannung war bis zur ersten Führung gross, denn wir konnten ja nicht wissen nicht wie die Besucher darauf reagieren würden. Umso grösser war dann die Erleichterung, als die erste Gruppe berührt und bewegt am Grab ankam. Die Idee, die Geschichte von Jesus mit der heuten Lebensrealität zu verknüpfen ging auf: "Noch nie wurde ich derart nahe ans Ostergeschehen herangeführt - lebensnah ins 21. Jahrhundert übertragen," stand später auf der Feedback-Wand.
Wir können nur darüber staunen, was möglich wird, wenn dutzende Freiwillige ihre Gaben, ihr Herz und ihre Zeit für ein solches Projekt hingeben. Es hat jede/n Einzelne/n in seiner Einzigartigkeit gebraucht, egal ob als Gastgeber/in im Café, als Dekorateur/in oder Elektrofachmann im Garten oder als Wegbegleiter/in. Gerade das Verfassen des eigenen Skripts und das Aufnehmen von Hörspielen und Videosequenzen bedeutete gegenüber der ersten Durchführung vor vier Jahren einen grossen Mehraufwand. Nur gemeinsam konnten wir Horwer und Horwerinnen dieses einmalige Erlebnis ermöglichen und sie beschenken. Welch ein Ausdruck von gelebter Kirche zum Wohle der Menschen vor Ort!
Der Ostergarten ist Geschichte, doch was bleibt sind unzählige, persönliche Geschichten, welche im Garten geschrieben wurden. Menschen aus allen Alters- und Gesellschaftsschichten durften wir durch den Garten führen: Von Schulklassen, über Jugend- und Männergruppen, über Menschen mit Beeinträchtigungen bis Seniorengruppen. Und jede/r hatte danach seine eigene Erlebnisgeschichte zu erzählen...
...Eine Frau nahm mit zitternden Händen eine Maske vom Bett im Krankenzimmer und erzählte danach: "Ich habe erst in diesem Moment realisiert, wie viele Menschen ich in der Coronazeit verletzt habe und wie ich verletzt wurde. Als ich die Maske am Ende aufgehängt habe war dies eine schöne Abschlussgeste, aber ich weiss jetzt auch, dass ich mich noch bei 2-3 Leuten entschuldigen muss."
...Oder das kleine Mädchen, welches berichtete, dass ihr das Bild neben dem Güggel am besten gefallen habe: "Da sind so viele Farben darauf. Das ist wie bei Freundschaften. Manchmal glänzen die golden und dann wieder werden sie ganz schwarz. Ich möchte eine goldene Freundin sein!"
...Unzählige Personen haben auch stark auf das Graffiti im ersten Raum reagiert: "Kannst du mir eine Foto davon zusenden? Das Bild drückt aus, wie es in meinem Innern aussieht...jeden einzelnen Tag!" schrieb ein Mann in den 50ern per Email.
Der Ostergarten hat eindrücklich gezeigt, dass das Leben von Jesus heute noch so relevant und heilsam ist wie vor 2000 Jahren. Im Passions- und Ostergeschehen werden die grundlegenden Sehnsüchte und Themen des Menschseins angesprochen. Daher hat der Garten auch viele Besucher derart tief bewegt. Das Projekt wiederspiegelte auch was uns als Kirchgemeinde wichtig ist. Nein, wir möchten den Menschen nicht vorschreiben wie sie zu leben und zu glauben haben. Stattdessen möchten wir zur Begegnung mit dem Auferstandenen in der heutigen Zeiteinladen, im Wissen darum, dass jeder Menschen und seine Geschichte einmalig ist. Gott spricht zu jedem seiner Geschöpfe ganz persönlich - darauf vertrauen wir - und im Garten haben wir dafür einen lebensnahen und aktuellen Rahmen geschaffen. Daher war jede Führung und jede Geschichte, welche im Garten geschrieben wurde überraschend und einzigartig.
Artikel Luzernerzeitung
Bericht Radio Lifechannel
Autor: Jonas Oesch|Datum: 25.04.2023